Fabrikool in Bern geräumt

Am Dienstag, 14.5.19, wurde das besetzte Gemeinschaftszentrum Fabrikool in der Länggasse geräumt.

Solidaritätsdemonstration am Freitag 17. Mai 2019.

Besammlung 17.30 Uhr Mittelstrasse Bern, Demonstrationsbeginn 18:00 Uhr

Grosseinsatz der Polizei

Wer am Dienstag am Von-Roll-Areal vorbei ging, sah sich mit einem massiven Polizeiaufgebot konfrontiert. Mehrere Kastenwagen, Aufstandsbekämpfungseinheiten und Polizeihunde waren im Einsatz. Das Gebiet um das Fabrikool war grossräumig von den Staatsschläger*innen abgesperrt. Die Kantonspolizei hatte es wieder mal geschafft, nicht nur mit Kanonen, sondern gleich mit einer Atombombe auf Spatzen zu schiessen.

Jahrelanger Leerstand

 

Die alte Schreinerei gleich neben der Von-Roll-Uni stand jahrelang leer, bevor 2017 Menschen mit Ideen das Gebäude besetzt hatten. Der Kanton Bern, Eigentümer des Gebäudes bzw. der Ruine, hatte dieses über Jahre leer gelassen. Manch Eine*r würde wohl gar behaupten, er habe es vergessen. Als die Besetzer*innen das Gebäude in Gebrauch nahmen, war es in einem desolaten Zustand. Nach langen und ausgiebigen Renovationsarbeiten konnten später wieder grosse Teile des Gebäudes der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Schliesslich bildete sich auch der wundervolle Infoladen Furia darin.

 

Kanton hat plötzlich wieder Interesse

Als der Kanton sah, welches von ihm ungenutzte Potenzial in den wiederbelebten Gebäude steckte, kam auch das Interesse an dem Gebäude zurück. Wie ein Kind, dass ein anderes Kind beim Spielen mit einem alten Spielzeug zuschaut, schrie der verzogene Kanton "Meins!!".

 

Vertrag aus Angst

Bereits 2017 war das Gebäude schon mal Räumungsbedroht. Doch einige Wochen zuvor kam es aufgrund der Räumung der Effingerstrasse 29 - ein jahrelang leerstehendes Gebäude des Bundes - zu massiven Protesten in Bern. Wohl eher aus Furcht als aus "Gemeinwohl" verzichtete der Kanton daher auf die Räumung des Fabrikools. Stattdessen boten sie dem Besetzer*innenkollektiv einen Zwischennutzungsvertrag an.

Doch nun ist einige Zeit ins Land gegangen und so verkaufte Ende 2018 der Kanton das Gebäude an die Architekten Hebeisen+Vater, damit diese aus dem jetzigen Quartiertreff ein hippes Bonzentreff machen mögen.

Vertrag aus Protest gekündet

Daraufhin kündete das Fabrikool den Zwischennutzungsvertrag aus Protest auf. Ende April lief vonseiten des Kantons der Vertrag aus und nun wurde das Quartierzentrum geräumt.

 

Klassenkampf von oben

Ein weiteres Mal wurde die Stadt Bern um ein offenes Quartierzentrum beraubt, damit die Bonzen einen weiteren Ort mehr zum verweilen haben, während sich die Arbeiter*innenklasse kaum mehr die Mieten leisten kann. Nun soll das Fabrikool mit vier Meter hohen Mauern eingesperrt und wieder dem Leerstand preisgegeben werden. Denn das Architekten-Duo hat bis heute keine Baubewilligung für den Umbau.

Die FAU Bern solidarisiert sich mit dem freiheitlichen Projekt Fabrikool. Ein Angriff auf ein solches Projekt, ist ein Angriff auf uns alle!

 

 

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